In einem denkwürdigen Spiel zur „Topspiel der Woche-Zeit“ biss sich unser Team nach zwischenzeitlichem Rückstand erneut ins Spiel zurück, egalisierte zehn Minuten vor Schluss und erzielte kurz vor Spielende mit einem Doppelschlag die Treffer zum Sieg. Gleichzeitig durchbrach man auch die 100 Tore Marke, als man den Ausgleich erzielte. Im ersten Durchgang spielte unser Team gegen den Wind, der vom Osten her aufgezogen war. Die ersten zehn Minuten trat unser Team eigentlich so auf, wie man das gewohnt war und wie es gegen einen kampf- und laufstarken Gastgeber wie die DJK Handschuhsheim auch notwendig ist. Die ersten Abschlüsse aus vielversprechender Position verfehlten das Gehäuse jedoch, so dass der Gastgeber im Spiel blieb und nach und nach besser in die Partie fand. Die zahlreichen Tempovorstöße des Gastgebers wurden von unserem Team jedoch insgesamt gut, zuweilen auch richtig clever unterbunden. Insbesondere Aykut Cetin zeigte auf der linken Seite ein gutes Spiel, lief Bälle ab, erkämpfte den Ball, stellte den Körper gut rein und leitete den ein oder anderen Gegenangriff ein.
Nach gut 40 Minuten marschierte Samuel Eisinger über die linke Seite bis zur Grundlinie, tanzte zwei Gegenspieler aus und legte von der Kante des Fünfmeterrraumes zurück auf die mitgelaufenen Spieler. Der Ball wurde geblockt und fand postwendend wieder zu Samu, der nun in guter Schussposition am Trikot gehalten und niedergerissen wurde. Der Referee entschied umgehend auf Strafstoß. Emanuel Karamanitakis trat an und verwandelte sicher ins Eck. Der Führung schien unserem Team jedoch kaum Sicherheit zu geben, der Gastgeber kam auch weiterhin zu Abschlüssen, während unserem Team in den letzten Minuten der ersten Hälfte nicht viel einfiel, um den Abwehrriegel der DJK erneut zu knacken.
Noch schläfriger wirkte man allerdings nach dem Pausentee, der unseren Spielern anscheinend so gar nicht gemundet hatte. Zwar hatte Manuel Stuhr nach Maßflanke von Kai Bernauer am zweiten Pfosten noch die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch danach verlor man zeitweise vollkommen den Faden. Der Gastgeber war zwar über die gesamten 99 Minuten bissig, stellte unser Team früh zu und eroberte viele Bälle zurück. Was man zwischen der 50. und der 70. Spielminute jedoch an Einladungen an den Gastgeber verschickte, wie apathisch man den ein oder anderen Angriff der DJK verteidigte, war schwer zu erklären. In der 64. Spielminute kassierte man den Ausgleich, als ein steiler Ball über die rechte Seite zum DJK-Stümer fand, dessen Distanzschuss von Manuel Stuhr noch abgefälscht wurde und für den am kurzen Eck stehenden FC-Keeper Lukas Bernauer immer länger, am Ende zu lang wurde und zum 1:1 in die Maschen fiel. Beim 2:1 drei Minuten später konnte man einen Freistoß nicht richtig klären, so dass der Gastgeber den Ball erneut in die Gefahrenzone grätschen und aus eben dieser Distanz dann zum Führungstreffer ausnutzen konnte. Auch das 3:1 in der 73. Minute bot einen gewissen Unterhaltungswert, als der Ball an zwei Spielern des FC abprallte und dem Stürmer der Gastgeber vor die Füße fiel, der zum zwischenzeitlichen 3:1 einschoss.
Unser FC war nun mehr denn je in der Offensive gefordert. Für Aykut Cetin, Andre und Emanuel Karamanitakis kamen Yannic Vettermann, Semih Reinig und Simon Kohl in die Partie. In der 79. Spielminute wurde Samuel Eisinger von Kim Welker durch die Mitte geschickt, umspielte seinen Gegenspieler und zog aus 16 Metern und verdeckter Position flach Richtung langes Eck ab. Der Torhüter spekulierte auf das kurze Eck und sah den Ball erst ziemlich spät, so dass er dem Schuss zum 2:3 letztlich nichts mehr entgegensetzen konnte. Unser Team hatte nun Blut geleckt und störte den Gastgeber entschiedener und früher, so wie man es von Anfang an eigentlich erwartet hatte. Handschuhsheim hatte plötzlich Mühe, den Ball aus der eigenen Hälfte zu bekommen, während unser Team sich zunehmend bessere Möglichkeiten erarbeitete.
In der 84. Minute wurde Semih Reinig von Yannic Vettermann durch die Mitte steil angespielt, erreichte das Leder deutlich vor dem zu spät herausgeeilten Keeper und versenkte den Ball zum 3:3 flach ins lange Eck. Dies war sogleich das 100. FC-Tor in dieser Runde. Die Partie nahm jetzt rasante Fahrt auf. Während der FC offensiv alles auf eine Karte setzte, musste man hinten auch die ein oder andere Schrecksekunde überstehen, als der Gastgeber die Chance zur abermaligen Führung hatte. Lukas Bernauer klärte in höchster Not und leitete mit seinem Abwurf sogleich den direkten Konter ein.
Samuel Eisinger lief bis zur Grundlinie, schüttelte seinen Bewacher ab und gab den Ball scharf und flach vors Tor, wobei man nicht sicher sein konnte, ob der Abschluss als Pass für die mitgelaufenen Semih Reinig und Kai Bernauer oder als Schuss aufs lange Eck vorgesehen war. Doch konnten beide Spieler die etwas zu harte Hereingabe nicht erreichen. Der nächste Aufreger kam ins Spiel, als Adrian Ortner auf der linken Seite binnen zwei Minuten vom selben Spieler zweimal rüde „weggemäht“ wurde. Während die erste Aktion nach weiteren, im ersten Durchgang erfolgten Fouls direkt gelb nach sich zog, blieb der Karton bei der zweiten, genauso heftigen Aktion stecken, während unser Team für weitaus weniger den Karton sah.
Stattdessen dauerte es bis zur 94. Minute, ehe Sven Welker über die rechte Seite geschickt wurde, butterweich in den Fünfer flankte, wo Semih Reinig den Ball unhaltbar entgegen der Laufrichtung des Keepers flach ins Eck köpfte. Beim anschließenden frenetischen Jubel in der Menge entledigte sich unser Spieler seines Trikots und sah daraufhin die Ampelkarte. Beim direkt danach folgenden Anstoß bewegten sich neun Feldspieler der Gastgeber in die Meckesheimer Hälfte, ein Feldspieler nebst Torwart verharrten in der eigenen Spielhälfte. Sofort verlor die DJK den Ball, erhielt Eisinger das Leder, legte dieses um den aufgerückten Abwehrspieler und wollte den Turbo zünden, als er vom selbigen Spieler gefoult wurde. Der Spieler kam günstig davon, als er für die relativ klare Notbremse anstatt einer glatt roten nur mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde. Für den im Foul verletzten Samuel Eisinger kam die letzten Sekunden Fabian Gmünder in die Partie. Yannic Vettermann führte den Freistoß in der 99. Minute aus, chippte die Kugel Fabian Gmünder in den Lauf, der den Ball mit der Brust annahm und mit rechts im zweiten Ballkontakt flach ins lange Eck zum 3:5 Endstand abschloss. Als der Schiedsrichter die Partie nach 90+10 Minuten abpfiff, brandete beim mitgereisten Publikum noch einmal frenetischer Applaus auf.
Zwar tat sich unser Team heute mit einem leidenschaftlichen, bissigen und laufstarken Gegner ziemlich schwer und konnte hier und da auch etwas Glück gebrauchen. Die Art und Weise jedoch, wie man nach dem Rückstand beim Stande von 1:3 wieder ins Spiel fand und am Ende den Sieg forcierte, riss am Ende doch die meisten der mitgereisten Zuschauer mit. KB