Nach einer hitzigen Partie musste unser FC heute am Ende die erste Punkteteilung in der noch jungen Spielzeit verkraften. Nahm man die ersten 75 Minuten als Maßstab, war dieses Resultat in Ordnung. Danach bauten die den Gäste offensiv ab, das Heimteam bekam Oberwasser, haderte aber mit den Entscheidungen des Referees.
Bereits nach fünf Minuten lief Jonas Pflaugner im ersten Durchgang alleine auf das gegnerische Tor zu, spielte den Ball aber im letzten Moment ab, anstatt es aus aussichtsreicher Position selbst zu versuchen. Die Gäste grätschten in den Ball und entschärften die Situation. In der Folgezeit kam St. Ilgen besser ins Spiel, Primorac klärte für den FC Mitte der ersten Halbzeit knapp vor der Linie. Unser FC kam mit dem hohen Anlaufen der Gäste, was man im Spiel zuvor selbst höchst erfolgreich gegen den Gegner praktiziert hatte, heute überhaupt nicht klar und verlor in dieser Phase der Partie viele Bälle. Mit vereinten Kräften überstand man jedoch die zahlreichen Angriffsbemühungen der Gäste bis zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel geriet man gleich wieder in einen Konter, der am Ende in einen Freistoß für die Gäste aus höchst aussichtsreicher Position mündete. Den über die Mauer gestreichelten Schlenzer entschärfte Lukas Bernauer aber eben so sehenswert zu einem folgenlosen Eckball.
Anschließend kombinierte sich unser FC nach vorne und erkämpfte sich einen Eckstoß. Jonas Weiss trat an, flankte die Kugel in den Fünfer, wo Nik Primorac genau Maß nahm aund den Ball aus dieser Distanz hoch ins lange Eck köpfte. Der Führungstreffer gab dem FC zunächst Rückenwind für weitere Offensivaktionen, die dann letztendlich nichts einbrachten. Bereits in der 54. Minute fiel dann aber der Ausgleich, als Primorac von seinen Vorderleuten mit einem schwer zu verarbeitenden Kopfball zurück dermaßen in die Bredouille gebracht wurde, dass sein eigentlich als Befreiungsschlag gedachter Ball zur Vorlage für die Gäste geriet. Gabriel Yonan lupfte den Ball aus 18 Metern über den herausgelaufenen Lukas Bernauer zum 1:1 ins verwaiste Tor.
Weitere Offensivaktionen der Gäste entschärfte unser Team dann aber gemeinsam, ehe diese die letzte Viertelstunde zunehmend seltener wurden. Auf der Gegenseite spielte unser Team die verbleibende Viertelstunde endlich so, wie man es gewohnt war, ließ den Ball laufen und erspielte sich Möglichkeiten. Dem Referee, der im ersten Durchgang noch sehr gut gepfiffen hatte, entglitt die Partie in dieser Phase der Partie leider.
Dies manifestierte sich in einem ausbleibenden Elfmeterpfiff, als Jonas Pflaugner im Sechzehner vom Gegenspieler mit beiden Beinen gestreckt getroffen wurde, trotz vorherigen Abspringens, um einem solchen Treffer zu entgehen. Unser Spieler konnte nach zweiminütiger Behandlungspause weitermachen, sein Gegenspieler sah für diese harte Aktion wie zu erwarten überhaupt nichts. Minuten später schlenzte Jonas Pflaugner aus 16 Metern über den vorm Kasten stehenden Torwart der Gäste, verfehlte das Tor jedoch um Zentimeter. Drei Minuten später auf der anderen Seite der nächste Aufreger, als Lukas Ziegler sich durchgetankt hatte, von hinten ohne Chance auf den Ball gefoult wurde und der Foulende für diese Aktion nur den gelben Karton sah. Im Nachhinein waren sich Gegner wie Einheimische klar darüber, dass es für diese Aktion – egal ob in der 10. oder der 89. Minute nur eine folgenrichtige Entscheidung hätte geben können: Nämlich „Glatt rot, Duschen gehen“. Stattdessen durfte der Spieler die verbleibenden drei Minuten noch mitmischen. Unser FC scheiterte in der Nachspielzeit nach einem Freistoß an der vielbeinigen Abwehr, ein Lupfer von Lukas Ziegler über den abermals weit vorm Tor stehenden Keeper konnte von Letzterem zulasten eines folgenlosen Eckballs vereitelt werden. Die Gäste hingegen scheiterten abermals bei deren letztem Konter an Lukas Bernauer. Am Ende wusste keines der beiden Teams so Recht, ob das Glas halb voll oder halb leer war.
Klar war man aufgrund der Spielanteile mit einem 1:1 gut bedient, aber die beiden deutlichen Entscheidungen gegen die Germania in der letzten Viertelstunde wirkten bei den Spielern im Kopf und im Clubhaus später am Stammtisch-Rund doch noch ein wenig nach. Nun gilt es, den Kopf freizumachen, sich zu freuen, dass sich heute niemand ernsthaft verletzt hat, man weiterhin ungeschlagen ist und mit vereinten Kräften ins nächste Spiel in Mühlhausen zu gehen. KB