In einem äußerst zähen, zerfahrenen Spiel siegte unsere Elf heute in Handschuhsheim aufgrund der Umstände, dass der Gegner offensiv recht ungefährlich war, sich mit zwei Platzverweisen Mitte der zweiten Hälfte selbst aus dem Spiel nahm und Lukas Ziegler ein Lichtblick war, was die Verwertung der wenigen guten Chancen betraf. Dabei startete die Partie recht dynamisch, der Gastgeber agierte mit langen Bällen auf die Außen, wo zwei Bälle durchkamen, doch zu relativ ungefährlichen Distanzschüssen führten. Auf der anderen Seite scheiterte zunächst Kai Bernauer nach gutem Ball in den Lauf von Lukas Ziegler am gut reagierenden Torwart des TSV, später auch Emanuel Karamanitakis nach Vorlage von Dennis Schindler aus der selben Position, ebenfalls im eins gegen eins gegen den Keeper. Ein Freistoß von Marvin Heid verfehlte das linke Lattenkreuz knapp.
Ansonsten kamen in Mittelfeld und Offensive jedoch dermaßen viel Fehlpässe und planlose Aktionen vor, dass kein richtiges Offensivspiel zu sehen war. Der Gastgeber stand dem jedoch in Nichts nach, einzig manch langer Ball in die Spitze fand zum eigenen Spieler, der dann aber kläglich abschloss. So musste ein Geniestreich her, den Lukas Ziegler nach circa 30 Minuten dem anwesenden Publikum nach Pass von Jochen Hoffmann vorführte, der das 0:1 brachte. Der auf Höhe des Sechzehners von Hoffmann quergespielte Ball wurde mit Rücken zum Tor zunächst nach innen mitgenommen, dann drehte sich unsere „Nummero 18“ um den Gegenspieler, nahm den Ball mit rechts mit und fackelte aus sieben Metern flach ins lange Eck. Ein weiteres Mal versprühte Kai Bernauer nach kurz ausgeführter Ecke noch Gefahr, als dessen Distanzschuss aus 20 Metern knapp übers lange Eck flog.
Nach dem Seitenwechsel spielte man offensiv viel zu unsauber und ideenlos, um den Gegner ernsthaft zu fordern. Stattdessen lud man Handschuhsheim nun ein, selbst offensiv aktiver zu werden. Ein verdeckter Distanzschuss, den Lukas Bernauer zulasten eines folgenlosen Eckballs klärte, war dabei aber die gefährlichste Chance. Ansonsten schaffte man es beim FCG, immer noch ein Bein in die Schussbahn oder den Passweg zu bekommen, so dass es nicht gefährlicher wurde. Mitte der zweiten Hälfte nahm sich der Gastgeber dann selbst aus dem Spiel, als man binnen vier Minuten zwei vollkommen berechtigte rote Karten bekam. Zunächst wurde Andre Karamanitakis auf Höhe der Mittellinie ohne Ball von den Beinen geholt, später Lukas Ziegler auf dem Weg zur Vorentscheidung von hinten per Notbremse gestoppt, ebenfalls ohne Chance auf den Ball. Referee Justus Vitali vom SV Sandhausen blieb in beiden Fällen keine andere Wahl. Wer nun allerdings dachte, dass bei unserem FC das Spiel 11 gegen 9 erhebliche Vorteile brächte, sah sich getäuscht. Teils nahm man sich, wenn es schnell nach vorne gehen sollte, mit zu vielen Rück- und Querpässen selbst den Vorteil. Teils wurde zu überhastet weitergespielt oder instinktiv die falsche Entscheidung getroffen. So wurde die Entscheidung dann mit vom Gegner eingeleitet, der von Ziegler per Offensiv-Pressing zunächst gestört wurde, den Ball dann Kai Bernauer auf den Fuß spielte, der sofort weiter auf Emanuel Karamanitakis in den Lauf spielte. Dieser verzögerte vor dem gegnerischen Torhüter und spielte im richtigen Moment quer zum mittlerweile aufschließenden Ziegler, der zum 2:0 einschoss. Trotz des ein oder anderen Freistoßes und der Überzahl blieb es beim bekannten Spielstand. Der Referee zeigte wieder einmal eine starke Spielleitung, die wenigen „problematischen“ Abseitsentscheidungen fanden auf beiden Seiten statt, so dass hier kein Team übervorteilt wurde. Ohne Linienrichter waren diese jedoch auch schwer zu sehen. KB